Unwetterschäden: Neue Weststrecke für mehrere Monate gesperrt

Aufgrund massiver Hochwasserschäden wird die „neue“ Westbahnstrecke zwischen Wien und St. Pölten in Niederösterreich für mehrere Monate gesperrt bleiben. Der entstandene Schaden beläuft sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag, erklärte Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG.

Unwetterschäden: Neue Weststrecke für mehrere Monate gesperrt
Lukas Raich, Hochwasser 2024 Österreich Bahnhof Tullnerfeld (Blick von außen), CC BY-SA 4.0

Die Wiederaufnahme des Betriebs auf dem betroffenen Streckenabschnitt ist derzeit ungewiss. Besonders stark wurden der Bahnhof Tullnerfeld und der Tunnel Atzenbrugg vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen. Erst in den vergangenen Tagen, nachdem die Feuerwehr das zuvor einen Meter hoch stehende Wasser abgepumpt hatte, wurde das volle Ausmaß der Schäden sichtbar, berichtete Engel.

Es wird erwartet, dass der Wiederaufbau mehrere Monate in Anspruch nehmen wird. Das Jahrhunderthochwasser habe verheerende Schäden an der Schieneninfrastruktur hinterlassen. Für den 2,5 Kilometer langen Tunnel Atzenbrugg wird laut Engel davon ausgegangen, dass die elektrischen Anlagen komplett neu installiert werden müssen. Zudem gibt es dort, wie auch im Bahnhof Tullnerfeld, weiterhin keine Stromversorgung.

Quelle: openrailwaymaps.com

Auf der „alten“ Weststrecke dauern die Aufräumarbeiten weiterhin an

Wie Engel am Montag mitteilte, soll diese ab dem 10. Oktober wieder zweigleisig befahrbar sein. Bis dahin werden die restlichen Vermurungen beseitigt und Gleisschäden repariert. Engel zeigte sich zuversichtlich, dass der Termin eingehalten werden kann. Vor der vollständigen Freigabe werden allerdings Messfahrten durchgeführt, da die Sicherheit auf der Strecke oberste Priorität hat.

Die Weststrecke ist die meistbefahrene Verbindung der ÖBB. An gewöhnlichen Tagen verkehren zwischen Wien und St. Pölten rund 550 Personen- und Güterzüge. Aufgrund der Unterbrechung sind es derzeit nur etwa 150. Mit der Wiederinbetriebnahme des zweiten Gleises auf der „alten“ Strecke soll die Kapazität auf etwa 300 Züge gesteigert werden, was dem Niveau von 2012 entspricht, als die neue Verbindung eröffnet wurde. Es werde „mit Hochdruck“ an der Wiederherstellung gearbeitet, betonte Engel.

Lukas Raich, Hochwasser 2024 Österreich Bahnhof Tullnerfeld (Blick nach innen), CC BY-SA 4.0
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