Steirische Seite des Semmering-Basistunnels gegraben

Es ist ein Meilenstein in der Geschichte des Semmering-Basistunnels: Nach bisher elf Jahren Bauzeit fand am Freitag der letzte Durchschlag auf steirischer Seite statt – ganz genau von Grautschenhof West bis zum Tunnelportal Mürzzuschlag.

Steirische Seite des Semmering-Basistunnels gegraben
Author Flexman

Mit dem Durchbruch wurden alle Tunnelkilometer in der Steiermark erfolgreich durchbrochen. In Niederösterreich fehlen noch etwa 750 Meter für die insgesamt rund 27 Kilometer lange Tunnelstrecke.

Die Vortriebsarbeiten sollen voraussichtlich in etwa eineinhalb Jahren abgeschlossen sein, also im ersten Halbjahr 2025, wie von den ÖBB angegeben. Bis zum Jahr 2030 soll der Tunnel in Betrieb genommen werden. Zu diesem Zeitpunkt wird die Bahnfahrt von Graz nach Wien voraussichtlich weniger als zwei Stunden dauern.

Die letzten etwa 750 Meter werden nun von Gloggnitz in Richtung Steiermark gegraben und treffen dann auf den bereits gegrabenen Teil im Abschnitt Göstritz. Gleichzeitig wird bereits an der Beton-Innenschale des Tunnels gearbeitet. Von der insgesamt etwa 55 Kilometer langen Tunnelstrecke in beiden Röhren sind bereits etwa 25 Kilometer errichtet.

Teurer als zuerst geplant

Die Kosten für das Projekt sind aufgrund der erheblichen Herausforderungen und des Gegenwindes auf dem Weg zur Fertigstellung erheblich gestiegen. Ursprünglich wurde das Projekt mit Kosten von 3,1 Milliarden Euro veranschlagt, aber sie haben sich nun auf 4,2 Milliarden Euro erhöht.

Fertigstellung 2030 geplant

2030 sollen die ersten Züge mit 230 km/h durch den Tunnel fahren und Passagiere in nur zwölf Minuten von Mürzzuschlag nach Gloggnitz bringen werden. Insgesamt soll die Fahrzeit von Graz nach Wien dann weniger als zwei Stunden betragen, jene von Wien nach Klagenfurt – durch den Koralmtunnel – zwei Stunden und 40 Minuten.

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