ÖBB geben ersten Startschuss für S-Bahn-Tunnel in Graz
Am Sonntag steht in Salzburg eine Abstimmung über die geplante S-Bahn-Anbindung bevor. Parallel dazu starten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Zusammenarbeit mit dem Land und der Stadt Graz das Projekt eines S-Bahn-Tunnels.
Um den Grazer S-Bahn-Tunnel ist es in den letzten Monaten still geworden. Nachdem im Mai 2023 der Gemeinderat einstimmig eine Grundsatzentscheidung zugunsten des S-Bahn-Tunnels und gegen die U-Bahn-Variante getroffen hatte, blieben Neuigkeiten rar. Doch jetzt, nur wenige Tage vor der Abstimmung über den S-Bahn-Link in Salzburg, rückt das Thema in Graz erneut in den Fokus. Die ÖBB geben grünes Licht für das Megaprojekt – genauer gesagt für den Beginn grundlegender Studien, die in Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark und der Stadt Graz in Auftrag gegeben werden.
Das Ziel des Grazer S-Bahn-Tunnels ist klar formuliert: möglichst viele S-Bahn-Linien im Großraum Graz über ein Tunnelsystem im Zentrum miteinander zu verbinden und damit den öffentlichen Verkehr deutlich auszubauen. Als Vorbild dient Zürich, wo eine unterirdische S-Bahn im Stadtkern die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs stark gesteigert hat. In Zürich wuchsen die täglichen S-Bahn-Fahrten von 160.000 im Jahr 2000 auf beeindruckende 514.000 im Jahr 2019 – ein Erfolg, der selbst die Erwartungen der Planer übertraf.
Vor allem Pendler sollen zum Umsteigen bewegt werden
Die neu beauftragte Studie soll klären, wie realistisch und verkehrstechnisch wirksam ein S-Bahn-Tunnel in Graz wäre. Konkret geht es um die technischen Möglichkeiten zur Untertunnelung der Stadt und die potenziellen Effekte auf die Mobilitätsziele, die auf eine Förderung von öffentlichem Nahverkehr sowie Rad- und Fußgängerverkehr abzielen.
Die Stadt Graz, das Land Steiermark und die ÖBB ziehen hier an einem Strang. „Im gesamten Großraum Graz stehen wir in den nächsten Jahren vor erheblichen verkehrstechnischen Herausforderungen,“ betont Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ). Auch Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) sieht den steigenden Pendlerverkehr als drängendes Thema. „Täglich pendeln mehr Menschen nach Graz. Um diese Entwicklung nachhaltig zu gestalten, brauchen wir leistungsstarke und umweltfreundliche Lösungen,“ so Schwentner.
Erste Studienergebnisse sind für 2026 angedacht, Umsetzung „nach 2040“