Bis 2031 benötigen die Wiener Linien rund 7000 neue Mitarbeiter. Diese Zahl nannte der Stadtrechnungshof in einem Bericht im Dezember. Bei aktuell etwa 8700 Beschäftigten bedeutet das, dass nahezu 80 Prozent des heutigen Personals neu eingestellt werden müssen.
Das Problem des Personalmangels bestand jedoch schon vor der anstehenden Pensionierungswelle – unter anderem, weil viele junge Mitarbeiter das Unternehmen nach kurzer Zeit wieder verließen. „Es ist noch nicht hinreichend gelungen, die Mitarbeitenden dauerhaft zu halten“, so der Bericht.
Auch Fahrgäste bekamen den Mangel zu spüren: Fahrpläne wurden ausgedünnt, Intervalle verlängert. Bei plötzlichen Ausfällen, etwa durch Grippewellen oder Corona, konnte der Betrieb nicht wie gewohnt aufrechterhalten werden.
Inzwischen habe sich die Situation laut Wiener-Linien-Sprecherin Carina Novy „wieder halbwegs stabilisiert“. 2023 wurden rund 1500 neue Mitarbeiter eingestellt. Die Suche geht aber weiter
Weniger Unterbrecherdienste
Auch im Arbeitsalltag haben die Wiener Linien Anpassungen vorgenommen. So wurden die unbeliebten Unterbrecherdienste neu organisiert – früher mussten Mitarbeitende etwa morgens fahren, hatten dann eine unbezahlte Pause und arbeiteten später weiter. Diese Pausen werden nun für Schulungen oder Infomeetings genutzt und als Arbeitszeit bezahlt, erklärt Sprecherin Novy.
Zudem wurden die Zulagen für bestimmte Dienste erhöht – nicht nur für Unterbrecherdienste, sondern auch für Nacht- und Wochenendarbeit. Ab 2026 soll die Wochenarbeitszeit im Fahrdienst auf 35 Stunden reduziert werden.
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